Mess- und Regeltechnik. Ein Schritt in die Automatisierung deines Pools.
- Benjamin Wirthwein
- 26. März 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juni 2024

Stell Dir vor, Dein Pool wäre ein hochentwickelter Organismus, ausgestattet mit einem eigenen Sinnes- und Nervensystem, das in der Lage ist, seine Umwelt wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Genau diese Rolle übernimmt die Mess- und Regeltechnik in der Welt der Schwimmbäder. Sie ist das Gehirn hinter der Oberfläche, das dafür sorgt, dass das Wasser immer kristallklar und gesund bleibt. Aber wie funktioniert das Ganze genau, und was macht moderne Systeme so besonders?
Die Grundlagen der Mess- und Regeltechnik
Die Mess- und Regeltechnik in einem Pool arbeitet ähnlich wie unsere Sinnesorgane zusammen mit unserem Gehirn. Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag kann diesen komplexen Vorgang veranschaulichen: Wenn Dir der Haustürschlüssel herunterfällt, nehmen Dein Auge und Deine Ohren dies wahr und leiten die Information an Dein Gehirn weiter. Dieses verarbeitet die Information blitzschnell und koordiniert Deinen Arm, um den Schlüssel zu fangen.
In Deinem Pool übernimmt die Mess- und Regeltechnik diese Aufgabe. Das Wasser durchfließt eine spezielle Vorrichtung, die mit verschiedenen Sensoren, oft Elektroden genannt, ausgestattet ist. Diese messen kontinuierlich wichtige Parameter wie den Chlorgehalt, den pH-Wert und das Redox-Potenzial des Wassers. Solche Systeme findet man oft in öffentlichen Bädern oder hochwertigen Privatpools, manchmal sogar mit einem zusätzlichen Sensor für die Wassertemperatur.
Wie die Technik auf Veränderungen reagiert
Hinterlegt in der Mess- und Regeltechnik sind bestimmte Sollwerte, die idealerweise in Deinem Pool erreicht werden sollen, wie zum Beispiel ein Redox-Wert von 750 mV oder ein pH-Wert von 7,0. Weicht der aktuelle Zustand des Wassers von diesen Sollwerten ab, springt die Technik ein und steuert zum Beispiel die Pumpe an, um Chemikalien zu dosieren, die den Zustand korrigieren.
Dieser Prozess ist vergleichbar mit dem, wie Dein Gehirn Deinen Arm anweist, den heruntergefallenen Schlüssel zu fangen. Die Mess- und Regeltechnik erkennt, beispielsweise durch eine pH-Elektrode, einen erhöhten pH-Wert und gibt der Dosierpumpe das Signal, so lange pH-Minus zu dosieren, bis der Sollwert wieder erreicht ist.
Die Herausforderungen und Lösungen
In einfacheren Systemen wird oft eine Redox-Elektrode zur Steuerung der Chlordosierung verwendet. Diese Methode ist zwar kostengünstiger, aber auch ungenauer. Die Messung reagiert träge, was bedeutet, dass der tatsächliche Chlorwert im Wasser manchmal nicht sofort korrekt angepasst wird. Dies kann zu einer Unter- oder Überdosierung von Chlor führen, mit allen daraus resultierenden Problemen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, empfehle ich die Investition in eine Mess- und Regeltechnik, die spezifische Elektroden für Chlor, pH-Wert und Redox-Potenzial verwendet. Solche Systeme reagieren schneller und halten die eingestellten Sollwerte zuverlässiger.
Moderne Alternativen
Als Alternative kannst Du auch Schlauchpumpen mit integrierten Sensoren für die pH-Korrektur und Chlordosierung in Betracht ziehen. Diese messen den aktuellen Zustand des Wassers und steuern direkt die Pumpe an, um den gewünschten Zustand zu erreichen. Die Sollwerte können direkt an der Pumpe über ein digitales Display oder vordefinierte Einstellungen angepasst werden.
Fazit
Die Mess- und Regeltechnik ist ein unverzichtbarer Bestandteil für jeden Poolbesitzer, der Wert auf klare, gesunde und sichere Wasserqualität legt. Mit den richtigen Einstellungen und der passenden Ausrüstung kannst Du sicherstellen, dass Dein Pool immer einladend und erfrischend bleibt. Dabei ist es
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